Schweiz: Sicher unterwegs bei Nebel – was Autofahrer jetzt wissen müssen
Wenn im Herbst die Temperaturen sinken und sich Nebelschwaden über die Landschaft legen, beginnt für viele Verkehrsteilnehmer eine der herausforderndsten Jahreszeiten im Strassenverkehr.
Besonders in der Schweiz, wo topografische Unterschiede und klimatische Vielfalt zusammentreffen, sind Fahrten bei Nebel keine Seltenheit.
Ob im Mittelland, entlang von Flüssen oder in Senken: Nebel kann plötzlich auftreten und die Sichtweite drastisch einschränken.
Genau deshalb ist es jetzt entscheidend, aufmerksam zu fahren, das Fahrzeug korrekt auszurüsten und sich über geltende Regeln zu informieren.
Denn wer in dichten Nebel gerät, trifft binnen Sekunden sicherheitsrelevante Entscheidungen: Licht an oder aus? Wie schnell ist noch vertretbar? Wie viel Abstand ist genug?
Eine gute Vorbereitung rettet Leben – auch im Nebel.
Abblendlicht ist Pflicht – auch tagsüber
Viele verlassen sich auf das Tagfahrlicht, das moderne Fahrzeuge automatisch einschalten. Doch das reicht bei Nebel nicht aus. In der Schweiz schreibt die Strassenverkehrsordnung vor: Bei schlechter Sicht durch Nebel, Regen oder Schneefall müssen die normalen Scheinwerfer (Abblendlicht) eingeschaltet sein – auch am Tag.
Nur so bleibt das Fahrzeug für andere Verkehrsteilnehmer erkennbar. Besonders gefährlich: Tagfahrlicht leuchtet oft nur vorne. Hinten bleibt das Fahrzeug dann für andere im Nebel unsichtbar.
Nebelscheinwerfer und Schlussleuchten gezielt einsetzen
Nebelscheinwerfer dürfen nur bei erheblicher Sichtbehinderung verwendet werden. Kombiniert mit dem Abblendlicht verbessern sie die Sicht auf die Fahrbahn unmittelbar vor dem Fahrzeug. Nebelschlussleuchten hingegen sind nur bei Sichtweiten unter 50 Metern erlaubt, da sie andere stark blenden können.
Wer sie ohne Notwendigkeit nutzt, riskiert nicht nur eine Busse, sondern auch unnötige Gefährdung für den nachfolgenden Verkehr.
Tempo runter, Abstand rauf
Die Regel ist einfach: Wer wenig sieht, fährt langsam. Bei Nebel sollte die Geschwindigkeit der Sichtweite angepasst werden. Als Faustregel gilt: Bei 50 Metern Sicht nicht schneller als 50 km/h fahren. Der Abstand zum Vordermann sollte mindestens der Sichtweite entsprechen.
Diese simple Regel hilft, Unfälle zu vermeiden – gerade bei plötzlich auftauchenden Hindernissen oder Bremsmanövern.
Spur halten mit Bodenmarkierungen
Ohne klare Sicht auf den Horizont verlieren viele Fahrer die Orientierung. Tipp: Wer bei Nebel unterwegs ist, orientiert sich am besten an der rechten Fahrbahnmarkierung – der durchgehenden weissen Linie.
Sie ist eine Konstante, wenn das Umfeld verschwimmt.
Zudem hilft sie, plötzliche Fahrfehler und ein unbeabsichtigtes Verlassen der Spur zu vermeiden.
Saubere Scheiben und funktionierende Technik
Bei Nebel beschlagen Scheiben und Spiegel besonders schnell. Deshalb ist es wichtig, die Klimaanlage oder das Gebläse richtig zu nutzen. Aussen sollten die Scheiben regelmässig gereinigt werden, um Schmutz- und Feuchtigkeitsfilme zu entfernen.
Auch die Scheibenwischer müssen einwandfrei funktionieren. Nur mit freier Sicht ist eine sichere Fahrt möglich – und genau das ist gesetzlich vorgeschrieben.
Präsenz der Polizei: Kontrollen schützen alle
In den Herbst- und Wintermonaten führt die Polizei in der ganzen Schweiz gezielte Kontrollen durch. Dabei stehen Lichtanlagen, Reifen, Sichtverhältnisse und Fahrverhalten im Fokus.
Ziel ist nicht, möglichst viele Bussen auszustellen, sondern Aufmerksamkeit zu schaffen. Verkehrssicherheit ist eine Gemeinschaftsaufgabe.
Fazit: Sicht schafft Sicherheit
Wer im Nebel unterwegs ist, trägt doppelte Verantwortung: für sich selbst und für andere.
Mit der richtigen Beleuchtung, angepasstem Tempo, grossem Abstand und aufmerksamer Fahrweise lässt sich das Unfallrisiko deutlich senken.
Quelle: Polizei.news-Redaktion
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